Die starke antioxidative Wirkung von Glutathion unterstützt die gesunde Zeugungsfähigkeit des Mannes

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Glutathion (GHS) zählt zu den wichtigsten und wirksamsten Antioxidantien im menschlichen Körper.

Glutathion kommt in Pilzen, Tieren, Pflanzen und einigen Bakterien vor und schützt effektiv vor oxidativem Stress, d.h. vor reaktiven Sauerstoffverbindungen, die einige Schädigung von zellulären und extrazellulären Makromoleküle, z.B. der DNA, verursachen.

Der menschliche Körper ist in der Lage Gluthathion ein einem gewissen Mass selbst in herzustellen, wobei Studien aufgezeigt haben, dass sich eine erhöhter Glutathionspiegel im Blut positiv auf die Gesundheit generell, sowie günstig auf viele spezifische Prozesse, z.B. der Spermienproduktion auswirken kann.Zur Bildung von Glutathion werden die drei Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutaminsäure benötigt – daher auch die Bezeichnung Tripeptid.

Die Bildung von Glutathion scheitert zumeist an an der Verfügbarkeit der Aminosäure Cystein, die wiederum direkt von der essentiellen Aminosäure Methionin gebildet wird. Cystein selbst ist nur zu ca. 2% in Proteinen und daher spärlich in Lebensmitteln enthalten.

Bedeutung

Glutathion spielt eine bedeutende Rolle bei zahlreichen physiologischen Prozessen. Beispielsweise wird es zum Reparieren und Aufbauen von Gewebe, für Enzymreaktionen und für die Immunfunktion benötigt.

Glutathionmangel und die Zeugungsunfähigkeit des Mannes

Die menschlichen Spermien sind von einer Membran aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren umhüllt, die strukturell sehr anfällig sind.

Die so genannte Lipidperoxidation, also die Schädigung der Zellmembranfette durch von freien Radikalen verursachtem oxidativen Stress kann starke Schäden an der Membran der Spermazellen anrichten.

In Folge dessen sinkt die Beweglichkeit der Spermien während die abnormale Morphologie der Spermien steigt. Dies wiederum bedeutet, dass die Spermien die Oozyte (Ei der Frau) sowie statistisch schwerer erreichen, als auch durchdringen können und somit die Zeugungsfähigkeit im Allgemeinen vermindert wird.

Das Schutzschild Glutathion

Elternhände schützen BabyfüßeIn den Spermien und im Seminalplasma befinden sich diverse antioxidative Enzyme. Hierzu zählen Glutathion-Reduktase, Glutathion-Peroxidase und Superoxid-Dismutase. Diese schützen die Spermazellen intrazellulär, also von innen, vor freien Radikalen.

Es wird vermutet, dass die Unfruchtbarkeit beim Mann mitunter auf ein Ungleichgewicht zwischen dem antioxidativen Abwehrsystem und dem prooxidativen Stress zurückzuführen ist. Der Zusammenhang zwischen Glutathion und Sterilität beim Mann war bereits Thema vieler Forschungsarbeiten.

Klinische Studie: Die Bedeutung von Glutathion bei der Sterilität des Mannes

2011 legte Naher et al. eine Studie zum Zusammenhang zwischen der Sterilität beim Mann und dem Glutathiongehalt vor 1Naher, Z. et.al. (2011). Role of glutathione in male infertility. Bangladesh Journal of Medical Biochemistry, Volume 4, Issue 2, (S. 20-25)..

Es wurden 31 unfruchtbare Männer und 30 fruchtbare Männer der gleichen Altersklasse untersucht. Von jedem einzelnen Probanden wurden medizinische Daten aufgenommen und eine umfangreiche Spermaanalyse vorgenommen. Um die Kapazität der Antioxidantien zu bestimmen, wurde der Glutathiongehalt im Seminalplasma und im Blut gemessen.

Ergebnisse

Diese Studie führte zu folgenden Ergebnissen:

  • Die Anzahl der Spermien sowie das Volumen des Spermas war bei den unfruchtbaren Männern deutlich niedriger (p<0.001) als bei der Testgruppe.
  • Der Anteil der Männer mit abnormaler Spermabeweglichkeit und Spermamorphologie lag bei der Gruppe der sterilen Männer höher als bei der Gruppe der fruchtbaren Männer.
  • Zwar ließ sich im Blut nur eine geringe Differenz beim durchschnittlichen Glutathiongehalt feststellen, jedoch lag der Glutathiongehalt im Seminalplasma, also der Spermienflüssigkeit bei der Gruppe der sterilen Männer deutlich niedriger (1,64 (0,23-7,50)) als bei der Testgruppe (4,26 (2,32-7,50)) mg/dl (p<0,001).

Diese Studie hat gezeigt, dass ein niedriger Glutathiongehalt im Seminalplasma mit pathologischen Werten bei der Konzentration, Menge, Beweglichkeit und Morphologie der Spermien einhergeht. Bei einer höheren Menge an Glutathion im Seminalplasma waren die Männer in dieser Studie gesund und fruchtbar.

Die Untersuchung ergab, dass der Glutathiongehalt im Seminalplasma eine Auswirkung auf die Zeugungsfähigkeit des Mannes hat.

Klinische Studie: Glutathion, Stress und Fruchtbarkeit

Bei einer Studie aus dem Jahre 2005 wurde die negative Auswirkung von Stress auf die Fruchtbarkeit des Mannes und den Glutathiongehalt im Seminalplasma verdeutlicht 2Eskiocak, S., et al. (2005). Glutathione and free sulphydryl content of seminal plasma in healthy medical students during and after, Human Reproduction, Volume 20, Issue 9, (S. 2295-600. Diese Studie wurde an 34 gesunden Medizinstudenten durchgeführt.

Spermaproben wurden im vierten Trimester, 3 Wochen vor den Abschlussprüfungen (Stressphase) und drei Monate nach den Prüfungen (Ruhephase) gesammelt. Die Forscher untersuchten Standardwerte sowie den Glutathiongehalt im Seminalplasma.

Ergebnisse

Das Forscherteam fand folgende Ergebnisse:

  • In der Stressphase vor den Prüfungen war der Glutathiongehalt im Seminalplasma deutlich niedriger und die Beweglichkeit der Spermien geringer.
  • Der Anteil der abnormalen Spermien lag bei Spermaproben während Stressphasen höher als bei Spermaproben von Ruhephasen.

Demnach lässt sich sagen, dass in Prüfungsphasen der Glutathiongehalt im Seminalplasma sinkt. Parallel dazu verringert sich auch die Qualität der Spermien.

In Stressphasen sind mehr freie Radikale vorhanden. Dies kann zu einem Abbau von Glutathion führen. Weniger Glutathion bedeutet mehr oxidativer Stress und folglich weniger Schutz für das Sperma.

Klinische Studie: Glutathion und Spermabeweglichkeit

Die Wirkung von Glutathion-Nahrungsergänzungen auf die Zeugungsfähigkeit beim Mann wurde bereits eingehend erforscht. Bei einer Studie wurde Männern, die aufgrund einer keimfreien Genitalentzündung (INF) oder unilateralen Varikozele (VAR) an Subfertilität / Infertilität litten, Glutathion verabreicht 3Lenzi, A. et.al (1993). Placebo-controlled, double-blind, cross-over trial of glutathione therapy in male infertility. Human Reproduction, Volume 8, Issue 10, (S. 1657-67)..

An einer placebo-kontrollierten und doppelblinden Studie nahmen 20 Männer über einen Zeitraum von zwei Monaten teil. Sie erhielten sie jeden Tag ein Placebo oder 600 mg Glutathion und gingen dann zur alternativen Behandlung über. Vor und während des Tests wurde ein Spermiogramm durchgeführt.

Ergebnisse

Die Forscher kamen zu folgendem Ergebnis:

  • Bei Männern, die Glutathion nahmen, zeigten sich im Vergleich zur Kontrollgruppe deutliche Verbesserungen bei der Beweglichkeit der Spermien. Der Prozentsatz der Spermienvorwärtsbewegung lag besonders hoch.

Den Forschungsergebnissen zufolge ist die Glutathion-Therapie womöglich hilfreich für die Verbesserung der Zeugungsfähigkeit bei Männern, die an INF und VAR leiden. Des Weiteren lässt sich durch die Studie sagen, dass ein Glutathionmangel zur Instabilität des Mittelstücks der Spermazelle führen kann. Dies wiederum hat eine fehlerhafte Beweglichkeit und Morphologie zur Folge, was zu einer verminderten Zeugungsfähigkeit im Allgemeinen führt. Glutathion ist demnach für die gesunde Fruchtbarkeit beim Mann erforderlich.

Glutathion in der Nahrung

Wer mehr Glutathion zu sich nehmen möchte, der sollte Lebensmittel essen, die hohe Mengen an Cystein enthalten. Besonders geeignet sind Brokkoli, Weißkohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Avocados, Pfirsiche, Wassermelonen, Tomaten, Erbsen, Knoblauch und Zwiebeln.

Glutathion ist auch als Nahrungsergänzung erhältlich. Allerdings wird während der Verdauung Glutathion zumeist in die Bausteine der einzelnen Aminosäuren zerlegt 4Hagen TM, Wierzbicka GT, Sillau AH, et al. Fate of dietary glutathione: disposition in the gastrointestinal tract. Am J Physiology 1990;259(4Pt1):G530-5) , bevor der Körper nach Bedarf wieder Glutathion synthetisiert. Daher empfehlen Ernährungsberater oftmals die Einnahme des Glutathion Kernbausteins L-Cystein (oder N-Acetyl-L-Cysteine) in Verbindung mit Glutathion.

Zusammenfassung

Glutathion ist ein sehr nützliches Antioxidant und ein sehr wichtiger Stoff für den Schutz der DNS. Es gibt eindeutige Parallelen zwischen einem niedrigen Glutathiongehalt im Seminalplasma und abnormalen Spermawerten. Bei Vorfeldrecherchen wurde bereits die Vermutung laut, dass Glutathion-Ergänzungsstoffe die Zeugungsfähigkeit des Mannes steigern können, indem sie die Spermien schützen. Hier sind jedoch weitere Tests erforderlich.

Glutathion für mehr Spermabeweglichkeit und DNA-Schutz

Glutathion ist ein wichtiger Nährstoff zur Verbesserung der Zeugungsfähigkeit des Mannes, doch gibt es noch viele weitere Fruchtbarkeitsnährstoffe. Glutathion wirkt sich zwar positiv auf die Spermabeweglichkeit und die allgemeine Zeugungsfähigkeit aus, verbessert jedoch nicht spezielle Spermawerte wie die Morphologie oder die Anzahl der Spermien.

Klinische Studien haben einheitlich gezeigt, dass

  • oxidativer Stress der größte Einzelfaktor für eine verringerte Zeugungsfähigkeit beim Mann ist, da es zu DNA-Schäden führt 5http://humupd.oxfordjournals.org/content/14/3/243.full. Dieser lässt sich sehr effektiv mit den richtigen Antioxidantien bekämpfen.
  • mehrere Nährstoffe in Kombination effektiver bei der Verbesserung der Zeugungsfähigkeit als einzelne Nährstoffe sind 6Imhof, Martin et al., “Improvement of sperm quality after micronutritient supplementation , denn „eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“.

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Literaturverzeichnis

  • 1
    Naher, Z. et.al. (2011). Role of glutathione in male infertility. Bangladesh Journal of Medical Biochemistry, Volume 4, Issue 2, (S. 20-25).
  • 2
    Eskiocak, S., et al. (2005). Glutathione and free sulphydryl content of seminal plasma in healthy medical students during and after, Human Reproduction, Volume 20, Issue 9, (S. 2295-600
  • 3
    Lenzi, A. et.al (1993). Placebo-controlled, double-blind, cross-over trial of glutathione therapy in male infertility. Human Reproduction, Volume 8, Issue 10, (S. 1657-67).
  • 4
    Hagen TM, Wierzbicka GT, Sillau AH, et al. Fate of dietary glutathione: disposition in the gastrointestinal tract. Am J Physiology 1990;259(4Pt1):G530-5)
  • 5
    http://humupd.oxfordjournals.org/content/14/3/243.full
  • 6
    Imhof, Martin et al., “Improvement of sperm quality after micronutritient supplementation
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